Was sind Chlamydien?
Chlamydien sind Bakterien der Art Chlamydia trachomatis, die weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) zählen. Sie befallen bevorzugt die Schleimhäute des Urogenitaltraktes, können aber auch den Rachen oder die Augen befallen. Oft verläuft eine Infektion ohne Symptome, was die unbemerkte Weiterverbreitung begünstigt. Häufig auftretende Beschwerden sind Brennen beim Wasserlassen, ungewöhnlicher Ausfluss oder Schmerzen im Unterbauch.
Aufgrund der symptomlosen Verläufe bleiben viele Infektionen unbehandelt, was bei Frauen zu schwerwiegenden Komplikationen wie Unfruchtbarkeit führen kann. Männer können an Entzündungen der Prostata oder Nebenhoden leiden. Die Ansteckung erfolgt meist durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, doch auch Schmierinfektionen, zum Beispiel über Sexspielzeug oder Hände, sind möglich.
Symptome und Diagnose von Chlamydien
Wie erwähnt, verläuft eine Chlamydien-Infektion bei vielen Betroffenen symptomfrei. Wenn Symptome auftreten, zeigen sich bei Männern häufig Juckreiz und Ausfluss an der Harnröhre, während Frauen unter Ausfluss oder Schmerzen im Beckenbereich leiden können. Komplikationen treten vor allem bei unbehandelten Infektionen auf, die in aufsteigenden Entzündungen der Gebärmutter oder Eileiter münden und schlimmstenfalls zu Unfruchtbarkeit führen. Da Symptome oft fehlen, ist eine regelmäßige Untersuchung wichtig, insbesondere für sexuell aktive Personen mit wechselnden Partner*innen. Diagnostiziert wird die Infektion durch einen Abstrich oder Urintest, je nach betroffener Körperregion.
Behandlung und Prävention von Chlamydien
Die Behandlung von Chlamydien ist meist unkompliziert und erfolgt mit Antibiotika wie Azithromycin oder Doxycyclin. Oft genügt eine Einmaldosis, abhängig vom individuellen Fall. Nach der Therapie sollte eine Woche auf ungeschützten Sex verzichtet werden, um eine Weiterverbreitung zu verhindern.
Wichtig ist auch die Behandlung aller Sexualpartner*innen, um erneute Ansteckungen zu vermeiden – besonders da viele Infektionen symptomlos verlaufen. Regelmäßige Tests und Schutzmaßnahmen wie Kondome helfen, Infektionen frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Besonders für Menschen mit häufig wechselnden Partnerinnen sind Routineuntersuchungen sinnvoll. Frühzeitiges Erkennen schützt nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch die der Partner*innen.
Auswirkungen auf die Gesundheit und Risiken
Unbehandelte Chlamydien können langfristige Folgen haben. Bei Frauen kann die Infektion auf die Eileiter übergreifen und dort Entzündungen verursachen, die zu Verklebungen und damit zu Unfruchtbarkeit führen. Bei Männern können Samenleiter und Nebenhoden betroffen sein, was ebenfalls die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann. Eine weitere Komplikation ist das sogenannte Reiter-Syndrom, das Entzündungen an den Gelenken, Augen und der Harnröhre auslöst. Zudem erhöht eine Chlamydien-Infektion das Risiko, sich mit HIV zu infizieren, da entzündete Schleimhäute anfälliger für das Virus sind. Quellen: Aidshilfe Darmstadt e.V., Aids-Hilfe Dresden e.V., Gruppenpraxis Schalk:Pichler
Wohin kann ich mich wenden?
In Wien gibt es verschiedene Stellen, an die Sie sich bei Verdacht auf Chlamydien wenden können:
- Hausarzt/Hausärztin oder Gynäkologe: Sie können einen Test durchführen oder Sie zu einer Fachstelle überweisen.
- HIV- und STI-Ambulanzen wie im AKH Wien oder bei der Aids Hilfe Wien.
- Johann Strauss Apotheke: Hier bieten wir ebenfalls Chlamydien-Schnelltests an.
Es ist wichtig, schnell zu handeln, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.