Was sind die Wechseljahre?
Hormonelle Umstellung und Menopause
Die Wechseljahre (Klimakterium) markieren in der zweiten Lebenshälfte einer Frau das Ende der Fruchtbarkeit und eine umfassende hormonelle Umstellung. Die Eierstöcke fahren allmählich ihre Östrogen- und Progesteronproduktion zurück, sodass die Zyklusblutungen immer unregelmäßiger werden. Schließlich bleibt die Regelblutung ganz aus – dies ist die Menopause (die letzte Regelblutung). Im österreichischen Durchschnitt tritt die Menopause etwa mit 51 Jahren ein. Diese hormonelle Umstellungsphase kann sich über mehrere Jahre hinziehen. Wie stark die Wechseljahre empfunden werden, ist individuell verschieden: Etwa ein Drittel der Frauen berichtet über starke Beschwerden, ein Drittel über mäßige und ein Drittel kaum Probleme. Studien zufolge ist das Eintrittsalter stark von genetischen Faktoren, aber auch von Lebensstil wie Rauchen oder Gewicht abhängig.
Typische Beschwerden in den Wechseljahren
Körperliche und emotionale Veränderungen
In den Wechseljahren treten bei vielen Frauen typische Symptome auf. Bis zu 85 % der Betroffenen klagen über Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche. Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder innere Unruhe gehören ebenfalls dazu. Manchmal leiden Frauen unter depressiven Verstimmungen oder Gereiztheit. Zu den körperlichen Folgen zählt oft auch eine Gewichtszunahme und eine reduzierte Knochendichte. Außerdem macht sich häufig trockene Haut bemerkbar, und viele Frauen berichten von vaginaler Trockenheit oder häufigerem Harndrang. Nach der Menopause ist etwa jede dritte Frau von Scheidentrockenheit betroffen. Die Intensität der Beschwerden ist sehr unterschiedlich: Bei manchen Frauen verläuft die Phase ohne oder mit nur leichten Symptomen, andere spüren den Umbruch deutlich.
Umgang und Unterstützung in den Wechseljahren
Gesunde Lebensweise und Selbsthilfe
Eine gesunde Lebensweise kann helfen, Wechseljahresbeschwerden abzufedern. Regelmäßiger Sport und Krafttraining erhalten Muskelmasse und stabilisieren den Stoffwechsel. Begleitend zu bewusster Ernährung wirken Bewegung und Rauchverzicht günstig: Untersuchungen zeigen, dass Frauen, die Sport treiben und nicht rauchen, später und oft beschwerdefreier in die Wechseljahre kommen. Entspannungsübungen (z. B. Yoga oder Meditation) und gute Schlafhygiene können Spannungszustände lindern und die Schlafqualität verbessern. Häufig benötigen Haut, Haare und Nägel in dieser Zeit mehr Pflege, da sinkende Östrogenspiegel die Gewebe trockener machen. Bei starken Beschwerden ist manchmal eine Hormontherapie sinnvoll, die in Absprache mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt erfolgen sollte. Diese kann beispielsweise hormonhaltige Cremes bei Scheidentrockenheit oder eine systemische Ersatztherapie bei ausgeprägten Hitzewallungen umfassen. Zögern Sie nicht, ärztlichen Rat einzuholen und Kontrolluntersuchungen (z. B. Knochendichte-Check) durchführen zu lassen, wenn Sie unsicher sind.
Unterstützung aus der Johann Strauss Apotheke
Wir sind eine Anlaufstelle für Frauen in den Wechseljahren. Bei uns bekommen Sie fachkundige Beratung zu Ihren Beschwerden und passende Produktempfehlungen. Viele Frauen suchen pflanzliche Alternativen, und Apotheker*innen können standardisierte Phytopräparate empfehlen. So gelten Präparate mit Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) als gut untersucht und wirksam gegen Hitzewallungen. Auch Mönchspfeffer, Salbei oder Kapseln aus Soja- und Rotklee-Isoflavonen wirken ausgleichend. Bei Scheidentrockenheit führen wir spezielle Feuchtigkeitsgele mit Hyaluronsäure oder Laktobazillen-Präparate. Auch Kombi-Präparate (z. B. „Gute-Laune-Tees“) gegen Stimmungstiefs haben wir im Sortiment. Wir stehen Ihnen in dieser Lebensphase als kompetente Ansprechpartner*innen zur Seite.